Sojamilch und Kefir?
Eine Alternative für Ihren Kefirpilz - Sojamilch
Sojamilch
Wenn man auf der Suche nach laktosefreien "Milch"-Produkten ist, kommt man nur schwer an der Sojamilch vorbei. Wobei man Sojamilch eigentlich überhaupt nicht sagen darf. Oder besser gesagt: Die Nahrungsmittelindustrie damit keine Werbung betreiben darf. Das untersagt nämlich die Milchverordnung, danach muss was Milch genannt wird regelmäßig aus dem Euter einer Kuh stammen. Nun denn, dann halt Soja-Drink. Aber nicht nur Menschen mit einer Milchunverträglichkeit sondern auch Vegetarier und Veganer entdecken zunehmend den Soja-Drink für sich. Das aus Sojabohnen hergestellte pflanzliche Getränk ist damit für viele ein Ersatz für Kuhmilch. Auch wenn man Soja-Drink und Kuhmilch auf den Ersten Blick nicht auseinander halten kann so gibt es dennoch gravierende Unterschiede.
Verbreitung
Bereits vor ungefähr 2.000 Jahren haben die Chinesen - wer sollte auch sonst gewesen sein - Sojamilch verwendet. Vielleicht ist die zu fast 100%ige Laktoseintoleranz des asiatischen Völkchen auch ein Grund dafür, dass schon frühzeitig Alternativen für Milch gesucht wurden. Der Rest der Welt bekam wohl erst mit Beginn des 20. Jahrhunderts mit dass es so etwas gibt. Zwischen 1910 und 1920 haben die Deutschen schließlich auch erst vegetabile Milch und schließlich Sojamilch für sich entdeckt. Heutzutage füllen verschiedene Milchersatzprodukte die Regale der Supermärkte und man kann kaum noch den Überblick behalten.
Aussehen und Geschmack
Im Vergleich zur normalen Kuhmilch ist das Soja-Getränk etwas dunkler. Was den Geschmack angeht muss man bei der Sojamilch wohl ein paar Abstriche machen. Teilweise wird von einem mehlsuppenartigen Geschmack gesprochen. Deshalb wundert es auch niemanden, dass sich im Laufe der Zeit verschiedene Geschmacksrichtungen etabliert haben. Auch wenn ein angenehmer Vanillegeschmack im Vanille-Soja-Drink dominiert bleibt der erwähnte, jedoch nur latente Beigeschmack.
Inhaltsstoffe
Je nachdem an welchen Hersteller Sie geraten hat das Soja-Getränk zwischen 3 und 4g Eiweiß, ungefähr 2g Kohlehydrate und um die 2g Fett. Darüber hinaus enthält Sojamilch Vitamin B2 und Kalzium, jedoch nur in sehr geringem Maße. Vitamin B12 und C sind überhaupt nicht enthalten. Dafür aber sogenannte Isoflavone. Damit der Nährstoffgehalt von dieser pflanzlichen Milch aufgewertet wird bedienen sich die Hersteller beispielsweise Meeresalgen. Dadurch wird der geringe Kalziumanteil kompensiert. Auch die anderen Stoffe werden teilweise je nach Hersteller durch Zusätze ausgeglichen. Wer sich im Hinblick auf Unverträglichkeiten bei Pflanzenmilch auf der sicheren Seite sieht, sollte vorsichtig sein. Auch wenn Sojamilch weder Laktose noch Milcheiweiß enthält kann es trotzdem zu Kreuzallergien bei Birkenpollenallergikern kommen.
Verarbeitung
Nach der Ernte werden die trockenen Sojabohnen in Wasser eingeweicht. Dafür nimmt man 10 Teile Wasser und 1 Teil Bohnen. Nachdem die Sojabohnen aufgeweicht sind werden sie püriert bzw. zerkleinert. Jetzt gibt es 2 verschiedene Herangehensweisen. Einerseits die chinesische und andererseits die japanische. Die Chinesen filtern den Brei und anschließend wird die Milch gekocht. Bei den Japanern ist es umgekehrt. Der gesamte Brei wird gekocht und danach wird die Masse gefiltert. Am Ende bleibt die Milch und der sogenannte Sojakuchen übrig.
Sojamilch und Kefirknollen bzw. Kefirpilze
Viele Fans gesunder Ernährung stellen selbst Gärgetränke her. Einige darunter sind Vegetarier oder sogar Veganer. In der vergangenen Zeit sind immer mehr Veganer auf uns zugekommen und haben gefragt, ob man den Milchkefir nicht auch mit Pflanzenmilch herstellen kann. Das ist eine sehr interessante Frage und natürlich sind auch wir neugierig geworden. Schließlich haben wir dies zu Anlass genommen den Praxistest durchzuführen.
Als Ersatz für Kuhmilch hat sich das Soja-Getränk (Sojamilch) über viele Jahrzehnte etabliert. Aber wie funktioniert das überhaupt und die spannendste Frage ist natürlich: Kann man auch Kefir damit herstellen. Sind die Kefirknollen bzw. Kefirpilze in der Lage Sojamilch bzw. Soja-Getränk zu fermentieren? Lesen Sie hier weiter.
Wie wird Sojamilch hergestellt?
Als Hauptzutat wird natürlich Soja benötigt. Zuerst wird die Sojabohne geschält mit Wasser vermischt. Anschließend werden die aufgeweichten Bohnen püriert. Nun lässt man den wässrigen Brei für einige Stunden ruhen. Sobald der Brei abgekühlt ist wird die "Milch" vom Brei getrennt. Dazu wird die wässrige Lösung mehrfach gesiebt und gefiltert. Am Ende haben wir eine etwas trübe Flüssigkeit die noch nicht stark an Milch erinnert und festen Brei. Der Brei wird aber keinesfalls weg geschmissen sondern dient als Futtermittel. Durch die Zugabe von Pflanzenöl wie beispielsweise Sonnenblumen- oder Rapsöl erhält die "Milch" ihre weißliche Farbe. Um das Getränk geschmacklich abzurunden würzt man die neu entstandene Flüssigkeit mit Meersalz. Je nach Hersteller wird unter anderem noch Rohrzucker hinzugefügt. Abgepackter Sojadrink ist ungeöffnet mehrere Monate haltbar. Um diese Haltbarkeit zu erreichen wird das Getränk ultrahocherhitzt.
Der Sojadrink schmeckt angenehm süß mit einem leichten Sojaaroma. Es schmeckt wesentlich besser als man vielleicht glauben mag. Für alle die sich von tierischer Milch abwenden wollen, sei es aufgrund einer Milchunverträglichkeit und um das Wohl der Tiere zu schützen, ist Sojamilch auf jeden Fall eine sehr gute Alternative.
Sojamilch und die Kefirknolle
Nach dieser kleinen Einführung in das Thema Sojamilch möchten wir nun endlich wissen ob es möglich ist. Kann man Milchkefir wirklich mit dem Sojadrink und Kefirknollen bzw. Kefirpilzen herstellen. Im folgenden beschreiben wir unsere Vorgehensweise bei der Herstellung von "veganen" Sojamilchkefir.
Die Zutaten sowie Utensilien entsprechen bis auf eine Ausnahme denen von herkömmlich hergestellten Kefir. Sie müssen lediglich Kuhmilch bzw. tierische Milch durch vegane Sojamilch ersetzen. Der Übersichtlichkeit zu liebe, hier noch einmal alles was Sie benötigen sowie die Kurzversion wie Sie vorgehen müssen:
Was brauche ich um 500ml Sojamilch-Milchkefir selber herzustellen? Die kurz & knappe Variante.
Mindestens 8g original Gesundheitsgeber Kefirknollen (Kefirpilz)
500ml veganes Soja-Getränk bzw. Sojamilch
- lesen Sie dazu auch unseren Beitrag über die richtige Milch für Ihren Kefir - einfach hier klickenEin Gärgefäß aus Kunststoff, Glas oder Keramik
Einen Gummiring
Etwas Frischhaltefolie
Ein Sieb aus Kunststoff
Einen Löffel aus Kunststoff
Einen Trichter aus Kunststoff
Ein Glas oder eine Flasche
Die einfache Milchkefir-Herstellung Schritt für Schritt - kurz & knapp erklärt.
1. Geben Sie die Kefirknollen (nur die Knollen, ohne Kefir-Getränk) in das vorgesehen Gärgefäß.
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2. Füllen Sie 1⁄2 Liter veganen Sojadrink (Zimmertemperatur) hinzu.
3. Verschließen Sie das Gefäß so, dass entstehender Druck durch die Fermentation entweichen kann.
4. Lagern Sie das Gefäß an einem lichtgeschützten Ort bei Zimmertemperatur.
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5. Nach 24 bis 48 Stunden können Sie die Knollen von dem fertigen Milchkefir-Getränk trennen. Dazu gießen Sie den Inhalt Ihres Gärgefäßes durch ein Kunststoff-/ Plastiksieb in eine Flasche aus Glas oder Kunststoff.
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6. Jetzt reinigen Sie die Kefir-Knollen, indem Sie diese mit möglichst lauwarmen Wasser vorsichtig abspülen.
7. Nun säubern Sie Ihr Gärgefäß mit heißem Wasser.
8. Genießen Sie Ihr Kefir-Getränk.
Zuerst ist es natürlich etwas irritierend gewesen die Kefirknollen statt mit Tiermilch nun mit Pflanzenmilch anzusetzen. Aber aufgrund der vielen Nachfragen unserer Kunden waren wir nun auch sehr gespannt darauf wie die Kefirpilze wohl auf die neue Nahrung reagieren würden und vor allem wie es schmeckt. Zuerst haben wir wie gewohnt die Kefirknolle (tibetanischer Pilz) in unser Gärgefäß gegeben. Anschließend haben wir bewusst an der Kuhmilch vorbeigegriffen und die Sojamilch aus dem Kühlschrank geholt. Kurze Zeit später durften die kleinen Kefirpilze ihr Bad in der pflanzlichen Sojamilch genießen. Jetzt nur noch Deckel drauf und fertig! Optisch hat sich in den ersten Stunden noch nicht so viel getan. Dann allerdings haben sich die Knollen auf die neue "Milch" eingelassen. Wir konnten sehen wie die Kefirpilze gearbeitet haben und die Konsistenz der Sojamilch sich langsam verändert hat.
Es sah aus als hätten wir für den Ansatz normale Milch genommen. Natürlich bis auf die Tatsache dass Sojamilch im Vergleich zu Kuhmilch nicht so weiß sondern eher etwas dunkel, bräunlich ist. Zumindest trifft das auf den gekauften Sojadrink zu. Nach bereits wenigen Stunden haben sich auf der Oberfläche des Ansatzes die Knollen abgebildet. Es sieht aus wie ein kleines Relief aus Sojamilch, wie eine Miniatur-Gebirgslandschaft in der zwischen den Bergen ein kleiner Gebirgssee aus "Molke"-Wasser entstanden ist. An der Glaswand haben sich wie gewöhnlich auch kleine Luftbläschen umhüllt von "Molke" gebildet die stetig versuchen nach oben zu dringen.
Jedoch werden sie von der verfestigten Sojamilch daran gehindert. Der Kefir riecht auch sehr angenehm nach Soja mit einer ganz dezenten säuerlichen Note. Augenscheinlich ist er von einem Ansatz mit normaler Milch nicht zu unterscheiden.
Nach 2 Tagen Fermentation haben wir die Kefirknollen von der Sojamilch getrennt. Dazu haben wir wie gewohnt Sieb und Trichter benutzt. Das fertige Getränk in unserem Glas sah schon sehr appetitlich aus. Auch der Geruch war sehr angenehm. Nun war die spannende Frage: "schmeckt er auch?" Nach dem ersten Schluck stand fest: Ja, er schmeckt! Es ist ein sehr mildes Getränk entstanden, der mit seiner cremigen Konsistenz überzeugt und über einen ausgezeichneten Geschmack verfügt. Eine Kefir-Freundin hat bestätigt, dass der Sojamilch-Kefir dezent perlt und die leichte säuerliche Note im Mund länger anhält als bei den anderen Getreidemilch-Kefirgetränken.
Bei den ersten Ansätzen kann das neu entstandenen Getränk noch etwas saurer schmecken. Die Kefirknollen müssen sich natürlich erst einmal an die neue Flüssigkeit gewöhnen und etwas akklimatisieren. Nach dieser Eingewöhnungszeit wird das neue "Kefir-Getränk" zunehmend milder. Aber wie Sie wissen können Sie großen Einfluss auf den Geschmack Ihres Getränkes nehmen. Entscheidend ist unter anderem die Raumtemperatur bzw. die Temperatur bei der das Gärgefäß gelagert wird. Wie die Knollen auf unterschiedliche Temperaturen reagieren erfahren Sie hier:
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Bemerkung:
Die Ihnen zur Verfügung gestellten Tips und Informationen wurden mit großer Sorgfalt erstellt und auf ihre Richtigkeit überprüft. Dennoch können wir für fehlerhafte und unvollständige Angaben sowie eventuelle Schäden keine Haftung übernehmen.