Schwarzer Tee und Kombucha
Verbreitung von Schwarzem Tee
Schwarzer Tee ist eines der beliebtesten Teegetränke der Welt. Obwohl er, verglichen mit dem Grünen Tee, eine noch ziemlich junge Sorte ist erfreut sich der Schwarze Tee seit Mitte des 19. Jahrhunderts in Europa immer zunehmender Beliebtheit. Ihm werden je nach Zubereitung heilende, beruhigende oder anregende Wirkungen zugesagt. Das ist wahrscheinlich der Grund für seinen weltweiten Erfolg.
Schwarzer Tee oder auch Schwarztee wird in vielen Ländern der Welt angebaut, unter anderem in:
- China, in der Provinz Anhui
- Indien, in Darjeeling, Assam, Sikkim, Tamil Nadu, Kerala und Karnataka
- Sri Lanka ehemals Ceylon
- Nepal, in Ilam
- Südamerika, in Argentinien, Brasilien und Ecuador
- Afrika, in Südafrika, Kamerun, Kenia, Tasmanien und Malawi
Der größte Teil der Weltproduktion findet in Sri Lanka, Darjeeling, Assam und Kenia statt.
Natürlich steht jedes dieser verschiedenen Anbaugebiet für einen individuellen Geschmack. Die unterschiedlichen Beschaffenheit der Erde, die klimatischen Bedingungen, das Wasser usw. sorgen dafür dass jede Teesorte einzigartig ist.
Natürlich spielt auch die jeweilige Verarbeitung eine große Rolle. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Bandbreite an Herkunftsländern und Qualitäten der Schwarztees sehr groß ist. Während der Schwarztee bei uns als solcher bekannt ist, kennen die Asiaten ihn eher als roten Tee. In dem riesigen Land China wird traditionell eher Grüntee hergestellt und Japan ist überhaupt nicht von Schwarzen Tee zu überzeugen. Dort wird nämlich fast ausschließlich Grüner Tee hergestellt.
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Ernte und Verarbeitung
So vielfältig die Teesorten, wie Schwarzer Tee, Grüner Tee, weißer Tee, Oolong Tee, Gelber Tee und Pu Erh Tee auch sind, stammen sie doch von einer einzigen Teepflanze ab. Diese Teepflanze heißt Camelia Sinensis und liefert den wertvollen Rohstoff für sämtliche aufgezählten Teesorten. Sie hat sich auf der ganzen Welt verbreitet und beschenkt Nationen mit Ihrem aromatischen Blattwerk.
Ähnlich hat es auch die Kaffeepflanze geschafft. Zwei bemerkenswerte Pflanzen. Wenn man beide Pflanzen gegenüberstellt fällt allerdings etwas auf. Während der Tee im jeweiligen Anbaugebiet veredelt wird und als fertiges Produkt in den Rest der Welt exportiert wird ist das Procedere beim Kaffee gänzlich anders.
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Der Veredelungsprozess obliegt hier den jeweiligen Röstereien. Die rohe Kaffeebohne wird also aus dem Anbaugebiet geliefert und die hiesigen Röstereien können die Bohnen individuell rösten und somit dem Kaffee ihre eigenen Note geben. Aber das nur nebenbei.
Das sich die Teepflanze in klimatisch warmen Gefilden wie Asien, Afrika und Südamerika sehr wohl fühlt wurde bereits unter dem Punkt "Verbreitung" erwähnt. Im jeweiligen Anbaugebiet findet der Veredelungsprozess in der Regel in sechs Schritten statt:
Pflücken
Sobald das Blattwerk und die Knospen den erforderlichen Reifegrad zum Pflücken erreicht haben werden die riesigen Teeplantagen meist von Hand abgeerntet. Man erntet die Blattknospen und die beiden obersten Blätter, auch "two leaves and the bud" genannt. Für die erste Ernte, den sogenannten First Flush werden die zarten Knospen und Blätter im Zeitraum von Februar bis April verwendet. Prinzipiell kann Tee das ganze Jahr lang geerntet werden. Die Zweite Ernte, der sogenannte Second Flush findet im Zeitraum von Juni bis Juli statt. Während der First Flush Tee geschmacklich eher mild ausfällt, bekommt man beim Second Flush einen Tee mit einer wesentlich kräftigeren Note.
Welken
In einem weiteren Schritt wird das gewonnene Blattwerk gewelkt. Dafür werden die Teeblätter auf einem Welktisch ausgebreitet. Innerhalb der nächsten 10 bis 18 Stunden verliert der Tee durch diese Trocknung ungefähr ein Drittel seiner Feuchtigkeit.
Rollen
Durch das sogenannte Rollen wird die Grundlage für die Fermentation geschaffen. Das Blattgut wird mit speziellen Walzen bearbeitet. Dieser Prozess führt dazu, dass die Zellwände der Teeblätter brechen. Durch die Bruchstellen kommt nun der in der Luft enthaltene Sauerstoff in die Zellen bzw. den Zellsaft und der Oxidationsprozess beginnt.
Fermentieren
In diesem Schritt wird die Fermentation durchgeführt. Das gesamte Blattgut wird aufgeschichtet und auf ca. 40°C erhitzt. Innerhalb der nächsten Stunden (ca. 3 Stunden) wird der Tee zusätzlich mit Wasser benetzt. (Durch diesen Schritt unterscheidet sich Schwarzer von Grünem Tee. Auf den Fermentationsprozess wird beim Grüntee nämlich verzichtet.)
Trocknen
Durch die Fermentation haben sich die Blätter von eins grün in dunkelrot bis bräunlich verwandelt. Dieser Prozess ist entscheidend für die Qualität des Tees. Die Trocknung läuft folgendermaßen ab. Die feuchten Blätter werden mit ca. 90°C heißer Luft für ungefähr 20 bis 30 Minuten bearbeitet. Dies geschieht solange bis der Tee die gewünschte Restfeuchte enthält.
Sortieren
Im vorerst letzten Verarbeitungsschritt, dem Sortieren werden die Teebestandteile mit Hilfe eines Rüttelsiebes sortiert. Nach diesem Prozess werden die verschiedenen Feinheitsgrade jeweils abgepackt.
Durch den Herstellungsprozess wurden aus 4kg feuchten Teeblättern lediglich 1kg fertiger getrockneter Tee.
Geschmack und Aussehen
Das Aussehen und insbesondere der Geschmack sowie die Qualität sind natürlich von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. Die Bandbreite ist enorm groß und ist neben Anbaugebiet auch zu einem Großteil von der Erntezeit abhängig. Es ist schon erstaunlich, dass die Geschmacksrichtungen der verschiedenen Teesorten von malzig, würzig über blumig bis nussig reichen obwohl sie von ein und derselben Teepflanze abstammen. Die ohnehin schon riesige Vielfalt an Geschmacksrichtungen wird durch Mischungen und die Zugabe von Aromen erreicht. Eine der bekanntesten aromatisierten Schwarzteesorten ist der Earl Grey Tee.
Dieser erhält seine besondere Note durch die Zugabe von Bergamottöl. Aber auch Mischungen aus Schwarztee und Früchten bzw. deren Aroma wie Zitrone, Apfel, Orange und Kirsche - um nur einige wenige zu nennen - stehen hoch im Kurs. Mal ganz abgesehen von den Teezusätzen kann der aufgebrühte Tee auch mit verschiedenen Zuckersorten verfeinert werden. Darüber hinaus aber auch mit Milch. Tee und Milch ist eine Tradition, insbesondere bei den Briten. Viele fragen sich, warum sollte ich Milch in meinen Tee schütten. Nun der Tee wird durch die Zugabe von Milch einfach milder und schmeckt vielen dadurch wesentlich besser. Hintergrund ist der Fettgehalt der Milch. Die kleinen Fettteilchen binden nämlich die im Tee enthaltenen Bitterstoffe.
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Inhaltsstoffe
Schwarzer Tee hat eine Vielzahl von wertvollen Inhaltsstoffen. Er enthält neben Teein auch Koffein. So können in einem Liter Tee bis zu 350mg Koffein enthalten sein. Dem Schwarztee wird darüber hinaus nachgesagt, dass er je nach Ziehzeit folgende Wirkung auf den Körper hat:
Kurze Ziehzeiten von 2 bis 3 Minuten - er wirkt anregend, vergleichbar mit Kaffee
Mittlere Ziehzeiten von 3 bis 10 Minuten - er wirkt beruhigend und entspannend
Alles darüber hinaus macht den Tee sehr bitter, weil der Großteil der im Tee enthaltenen Gerbstoffe freigesetzt wird.
Beliebte Schwarzteesorten in der Übersicht
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